Stellungnahme 25.11.2018

Hallo Eislöwen-Fans,
hinter uns liegt eine denkbar beschissene Woche. Zum einen ist da natürlich der Fakt zu nennen, dass sich unsere Eislöwen - wie so oft in den letzten Jahren - mal wieder als unfähig erwiesen, ein Derby zu gewinnen. Nachdem man sich bei den Spielen gegen Weißwasser ja schon fast dran gewöhnt hat am Ende mit leeren Händen dazustehen, hat es jetzt also Crimmitschau geschafft unserem geliebten Verein eine Niederlage von historischem Ausmaß zu bescheren.
Als ob diese beiden Nackenschläge nicht schon genug sind, wurde im Vorfeld des Weißwasser-Spiels ein weiteres Stadionverbot gegen ein Mitglied unserer blau-weißen Familie ausgesprochen, welches einigen vielleicht schon bekannt ist. Ab sofort ist unserem Freund und Kopf der Gruppe der Besuch sämtlicher Heim- und Auswärtsspiele der Eislöwen untersagt. Was das für jemanden bedeutet, der fast alles in seinem Leben den Eislöwen unterordnet, lässt sich für nicht betroffene wohl nur erahnen. Auch für den Rest der Gruppe ist an normalen Kurvenalltag nicht mehr zu denken. Nicht dass es nicht möglich ist, jedoch sind weitere Drohungen schon durchgesickert und absolut lächerlich.
Seit vielen Jahren einer der treuesten und engagiertesten Fans der Nordkurve, soll nun, nach dem Willen eines einzelnen Polizisten, die Eishalle nur noch von außen sehen. Während das erste Stadionverbot übertriebenen Maßes schon gegen einen aktiven Fan ausgesprochen wurde, ist im aktuellen Fall mit Fug und Recht von einer Willkürentscheidung zu sprechen. Begründet wurde das Stadionverbot mit zwei Vorfällen in dieser Saison Zuhause gegen Crimmitschau und auswärts in Ostsachsen. Konkret geht es um eine Personalienfestellung, welche jedoch nicht einmal eine Anzeige, geschweige denn eine Verurteilung, nach sich zog, und um einen ominösen Vorwurf "Aufruf zum Landfriedensbruch". Mal abgesehen davon, dass es zu dieser Auseinandersetzung niemals kam, wurden in diesem Zusammenhang nicht einmal die Personalien der Person festgestellt.
Vor diesen Hintergründen sind wir nicht bereit uns mit dem Ausschluss unseres Freundes zu arrangieren. Es ist keineswegs so, dass wir pauschal Straffreiheit für alle Fans fordern, die im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen Straftaten begehen. Wem eine solche nachgewiesen werden kann, soll bitte auch dafür büßen. Aber Grundlage hierfür muss geltendes Recht und Gesetz sein! Hier jedoch liegt der Verdacht nah, dass die Ultraszene beim Eishockey durch das gezielte Ausschalten der Gruppenköpfe ausgemerzt werden soll. Wenn die bloßen Anschuldigungen eines einzelnen Polizisten ausreichen, um jemanden seines Lebensinhaltes zu berauben, ist es für uns alle Zeit aufzustehen und ein Zeichen gegen Willkür zu setzen! Einmal zur falschen Zeit am falschen Ort und jedem von euch könnte es genauso ergehen..
Wir fordern die Geschäftsführung der Eislöwen auf, das verhängte Stadionverbot unverzüglich aufzuheben oder zumindest vernünftig aufzuklären. Bis dahin werden wir jegliche Unterstützung der Profimannschaft einstellen und nicht mehr als Gruppe auftreten. Wir hoffen, dass wir möglichst schnell wieder vollzählig unseren Verein in dieser sportlich schwierigen Lage unterstützen können und hoffen auf Euer Verständnis. Aktiv werden wir in dieser Zeit vermehrt den Stammverein unterstützen.
Blue White Crew, November 2018